Effektiver helfen: Gemeinsam zu mehr Transparenz und Wirkung durch Datenkultur in der Caritas

Im Projekt CariData arbeitet ein Team innerhalb der Stabsstelle Digitale Transformation daran, den Deutschen Caritasverband in die Lage zu versetzen, Daten in hoher Qualität und Aktualität zu erheben, zu verarbeiten und für unterschiedliche Zwecke bereitzustellen. Dabei geht es viel darum, welche neuen technischen Möglichkeiten in die Anwendung gebracht werden müssen. Aber Technik ist nicht alles! Wie in einer Organisation mit Daten gearbeitet steht auch immer im Kontext mit der Organisationskultur. Gemeinsam mit Sebastian Ottmann vom Institut für Praxisforschung und Evaluation in Nürnberg hat Dr. Georg Förster, einer der Koordinatoren des Projekts beim Deutschen Caritasverband e.V., einige Gedanken dazu festgehalten, was eine Datenkultur in einer Organisation ausmacht und wie man sie fördern kann / sollte. Der ausführliche Artikel kann hier nachgelesen werden. Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Gedanken finden sich weiter unten.

Wie unterstützt der Deutsche Caritasverband seine Mitglieds- und Fachverbände bei der Entwicklung und Pflege einer Datenkultur?

Der Deutsche Caritasverband ist Mitinitiator und -träger des vom BMFSFJ geförderten Projektes Civic Data Lab (CDL), das vielfältige Angebote rund um das Thema Datennutzung für die gesamte Zivilgesellschaft bietet. Zu den Angeboten des CDL, die auch von Caritasverbänden genutzt werden können, gehört neben Vernetzung und Beratung zu Datenprojekten auch das Sammeln, Erstellen und Bereitstellen von Lernmaterialien.

Gemeinsam mit Dr. Georg Förster vom Projekt CariData, hat das CDL einen detaillierten Datenkultur-Canvas entwickelt, der bei der Reflexion des Ist-Zustandes der Datenkultur maßgeblich unterstützt und Ansatzpunkte für eine Veränderung aufzeigt. Weiterhin finden sich in der CDL Academy verschiedene Bildungsangebote rund um die Themen Datenkultur, Organisationsentwicklung und Change-Management, die jedem offenstehen. Wer in der eigenen Organisation einen Workshop plant, der kann einen Inhouse-Workshop beim CDL anfragen. Die regelmäßige Datensprechstunde des CDL bietet zudem auch eine Möglichkeit, sich zu Fragen der Entwicklung einer Datenkultur, Unterstützung zu holen. Das Team des Projekts CariData sowie das Team von caritas.next stehen außerdem gern zur Verfügung, um sich über Fragen der datenbezogenen Organisationsentwicklung und diesbezügliche Projekte auszutauschen.

Mehr Datenkultur wagen: Datennutzung in der Wohlfahrtspflege braucht mehr als Technik – zentrale Thesen

Die zunehmende Relevanz der datengestützten Arbeitsweise betrifft alle Branchen, einschließlich der Sozialwirtschaft. Organisationen im sozialen Bereich erkennen zunehmend die Bedeutung, Daten zu nutzen, um Prozesse zu optimieren und Wirksamkeit nachzuweisen. Allerdings bestehen hier oft erhebliche kulturelle Vorbehalte, die solche Vorhaben behindern können. Der Aufbau einer positiven Datenkultur in sozialen Organisationen ist daher essenziell, um die Potenziale datenbasierter Arbeitsweisen in der Sozialwirtschaft auszuschöpfen.

Organisationskultur als Schlüsselfaktor

  • Die Kultur einer Organisation beeinflusst maßgeblich, ob datenbasierte Ansätze erfolgreich implementiert werden können.
  • Widerstände können entstehen, wenn die Kultur nicht mit den Zielen eines datenbasierten Arbeitens harmoniert.
  • Transparenz und Wahrheitssuche als kulturelle Werte fördern den Umgang mit Daten; dagegen behindert eine ausgeprägte Kontrollkultur eine offene Datennutzung.

Welche spezifischen Herausforderungen gibt es in der Sozialwirtschaft?

  • Finanzierungslogik: Anders als in der Privatwirtschaft hängen Einnahmen oft direkt von den Ausgaben ab. Dies hemmt datenbasierte Optimierungen, die sonst Effizienzgewinne bringen könnten.
  • Messbarkeit von Wirkung: Während ökonomische Ergebnisse direkt messbar sind, gestaltet sich die Erfassung sozialer Wirkungen komplexer und ist teils mit zeitlicher Verzögerung verbunden. Dies erhöht die Skepsis gegenüber der Nützlichkeit von Daten.
  • Kontrollkultur: Externe Kontrollmechanismen und die Furcht vor einer zu simplen Reduktion komplexer Sachverhalte führen zu Vorbehalten gegenüber einer datenbasierten Arbeitsweise.

Welche Maßnahmen unterstützen zur Etablierung einer Datenkultur?

Die Veränderung der Organisationskultur erfordert strategisches Vorgehen, das Mitarbeitende einbindet und schrittweise Wandel ermöglicht. Wichtige Maßnahmen sind u.a.:

  • Beteiligung: Alle Mitarbeitenden sollten aktiv in den Veränderungsprozess eingebunden werden.
  • Kommunikation: Transparente Kommunikation über die Ziele und Vorteile einer datenbasierten Arbeitsweise ist essenziell.
  • Schrittweise Umsetzung: Kleine Schritte minimieren Unsicherheiten und ermöglichen Anpassung.
  • Positive Praxisbeispiele: Erfolgreiche Pilotprojekte zeigen den Mehrwert datenbasierter Ansätze auf und schaffen Vertrauen – auch und gerade bei den Mitarbeitenden.
  • Schulungen: Investitionen in Weiterbildung fördern die Akzeptanz und Kompetenzen im Umgang mit Daten.
  • Kontinuierlicher Dialog: Ein offener Austausch zwischen Führung und Mitarbeitenden stärkt die Akzeptanz für Veränderungen.

Die Rolle neuer Generationen und der Aufbau einer erfolgreichen Datenkultur

Die natürliche Veränderung der Organisationskultur wird durch den Eintritt jüngerer Generationen beschleunigt. Diese fordern effizientere Prozesse, Sinnhaftigkeit in der Arbeit und eine moderne Nutzung von Technologien. Ihre Perspektiven bieten eine Chance, den Wandel hin zu einer datenbasierten Arbeitsweise zu beschleunigen.

Investitionen in Datenkultur als Erfolgsfaktor

Um die technischen Grundlagen für datenbasierte Arbeitsweisen effektiv zu nutzen, ist die Entwicklung einer Datenkultur unverzichtbar. Dabei sollten mindestens ebenso viele Ressourcen in die kulturelle Veränderung wie in die technische Infrastruktur investiert werden.

Fazit: Der Aufbau einer positiven Datenkultur erfordert gezielte Investitionen und ein konsequentes Change-Management. Insbesondere in der Sozialwirtschaft muss dieser Prozess die spezifischen Herausforderungen und Vorbehalte ernst nehmen, um eine nachhaltige Akzeptanz und Nutzung datenbasierter Ansätze zu erreichen. Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie als Vorbilder agieren und die Veränderung aktiv gestalten.

Zum ausführlichen Artikel: Mehr Datenkultur wagen: Datennutzung in der Wohlfahrtspflege braucht mehr als Technik – Soziale Wirkung

Kontakt: digitale-transformation@caritas.de

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