Der Open-Source Code der Online-Beratungsplattform als Basis für Video- und Chatberatung auf der OZG-Sozialplattform?

Die Caritas stellt eine Beratungs-Software offen zur Verfügung, für die sich eine Open-Source-Community engagiert. Sie kann als Standard-Software für Beratung im gemeinnützigen Bereich von vielen genutzt und damit der Weiterentwicklungsaufwand von vielen gemeinsam geleistet werden. Der Quellcode ist im Internet auf Github frei verfügbar. Jeder, der es kann, kann den Code anzeigen sowie nach Belieben verändern und verteilen.

Im Rahmen der Digitalisierung der deutschen Verwaltung setzt die Bundesregierung, um digitale Souveränität zu erreichen, verstärkt auf Open Source und schreibt dies auch in Ihrem Koalitionsvertrag fest. Öffentliche IT-Projekte sollen grundsätzlich offene Standards implementieren und in der Regel als Open Source umgesetzt werden. (Vgl. Koalitionsvertrag „Digitaler Staat und digitale Verwaltung“ S. 12/13). Staatliche Daten aller Verwaltungsebenen sollen künftig in einheitlichen Formaten über standardisierte Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden

Auch für die Umsetzung und Ausgestaltung der im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) entstehenden Sozialplattform gilt dieser Grundsatz. Für die darauf eingebundene Video- und Chatfunktion ist der Quellcode der Open-Source Online-Beratungsplattform in Erwägung gezogen worden. Im Vorfeld der Auswahl erfolgte eine eingehende technische Evaluierung durch Dienstleister des federführenden NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS).

Wichtige Fakten zur Open-Source-Software der Online-Beratungsplattform:  

  1. Für die Software, die für die Chat- und Videoberatung auf der Sozialplattform zum Einsatz kommen soll, könnte die gleiche Codebasis genutzt werden, die auch für die Beratungsplattformen der Diakonie Deutschland und dem Deutschen Caritasverband e.V. genutzt wird.  
  2. Zum Großteil wurde diese Open-Source-Software bisher vom Deutschen Caritasverband e.V. und seinen Mitgliedern, sowie von der Diakonie Deutschland entwickelt.  
  3. Die Software steht allen interessierten Nutzern und Entwicklern unter den entsprechenden Lizenzvorgaben (AGPL3) zur Verfügung.  
  4. Zur Nutzung des Quellcodes als Basis für Chat- und Videoberatung auf der Sozialplattform sind keinerlei Absprachen oder Verträge notwendig, die Nutzungsrechte müssen nicht eingekauft werden. Insofern wäre auch keine Ausschreibung notwendig. 
  5. Beratende anderer Verbände beraten nicht auf der Online-Beratungsplattform, die die Caritas für sich betreibt. Die Beratenden anderer Verbände nutzen jeweils ein eigenes System, das von ihrer Organisation eingerichtet wurde (in der Regel wird es von einem Dienstleister auf einem Server betrieben). Zugangs- und Beratungsdaten befinden sich ausschließlich auf dem jeweiligen Server. Beratende anderer Nutzerorganisationen loggen sich also nicht auf der Caritas- Onlineberatungsplattform ein.   
  6. Für die Weiterentwicklung, Wartung und Hosting ist der Betreiber der jeweiligen Plattform selbst verantwortlich. Weiterentwicklungen müssen nicht in die eigene Variante aufgenommen werden. Sie können übernommen werden, wenn die Funktionalität für die Anwendenden sinnvoll erscheint. Der Betrieb (Hosting) und die Entwicklung erfordern in der Regel Verträge mit entsprechenden Dienstleistern, sind also nicht kostenlos. 

Mehr Details zur Open Source Software der Online-Beratungsplattform finden Sie auf der Projektseite.

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