Was solltest du als Content-Producer eines Wohlfahrtsverbands beachten, damit deine Reels mehr Reichweite bekommen? Dieser Frage haben wir uns in einem Online-Workshop zusammen mit Christina und Lisa von Folgerichtig gestellt. Die beiden Instagram-For-Business-Expertinnen haben hervorragende Tipps auf Lager, die zeigen, dass mehr geht.
Als Wohlfahrtsverband können wir mit Reels ganz neue Möglichkeiten der Kommunikation erschließen. Dabei dürfen wir uns trauen, lustig und humorvoll mit unseren Themen umzugehen. Das sind nur einige der Kernbotschaften, die nach dem Vortrag von Christina und Lisa bei #SocialCariMedia-Online hängenbleiben. Die beiden Expertinnen von @folgerichtig haben genau gezeigt, wie das gehen kann. Das schöne: Die wesentlichen Punkte lassen sich hervorragend in 5 Tipps zusammenfassen.
Und hier kommen sie: Das sind die 5 Tipps, mit denen du als Social-Media-Held:in im Caritas-Verband erfolgsversprechende Reels erstellen kannst.
Tipp 1: Definiere dein Ziel für deine Reels
Was willst du mit deinen Reels erreichen? Denn je nach Ziel verändert sich der Content: Willst du dich und deine Caritas-Einrichtung einfach nur vorstellen? Dann braucht es guten Basis-Content, den du auch im Feed anpinnen kannst. Wenn du eine neue, jüngere Zielgruppe ansprechen möchtest, sind vielleicht memes-lastige Reels hilfreich, die genau in das Lebensgefühl dieser Zielgruppe passen. Für mehr Interaktion mit deiner bestehenden Zielgruppe braucht dein Reel vielleicht eine besonders steile These. Wenn du eine Veranstaltung oder eine Stellenausschreibung bewerben möchtest, braucht es einen klaren Call-To-Action.
Das Ziel, deine Reichweite zu steigern schwingt dabei stets mit. Aber da das kein Selbstzweck ist: Frag dich, was du mit deinem Account und deinen Reels eigentlich erreichen möchtest.
Im Deutschen Caritasverband wollen wir mit Infos rund um sozial gerechte Klimapolitik für Interesse an diesem Thema und für Diskussionen sorgen. Dass wir für dieses Ziel noch nicht das perfekte Format gefunden haben, zeigt unser Beispiel:
https://www.instagram.com/reel/Cq-ig29uEl1/
Tipp 2: Definiere, welche Reels zu dir und deinem Ziel passen.
Christina und Lisa von Folgerichtig unterscheiden in ihrem Vortrag genau drei Ästhetiken von Reels: Humorvolle Reels, die Alltagssituationen persiflieren und mit Irritationen arbeiten. Ästhetische Reels, bei der alles aufs Auge ausgerichtet ist und die du unter Umständen sogar ohne Personen erstellen kannst. Informative Reels, die deiner Community direkt einen echten Mehrwert bieten.
Bei der Format-Auswahl solltest du natürlich auch die Ressourcen im Blick haben: Seltene, aber spannende Reels bringen mehr als häufig Quatsch zu posten. Außerdem sollte dein Feed-Content oder andere Social-Media-Kanäle nicht zu sehr unter den Reels leiden. Auch wenn du theoretisch gleichermaßen humorvolle, ästhetische oder informative Reels erstellen kannst. Vielleicht ist es hilfreich erstmal ein Format, eine Reihe anzufangen oder noch eine zweite Idee mit in die Umsetzung zu nehmen und diese Ansätze zu perfektionieren.
Wie das ernste Thema “Blutspende” mit einem ästhetischen Reel umgesetzt werden kann, bei dem auch noch ein aktueller Trend aufgenommen wird, zeigt das Österreichische Rote Kreuz mit ihrem Reel im Wes-Anderson-Look:
https://www.instagram.com/reel/CrgR2cMo5XA/?igshid=YmMyMTA2M2Y%3D
Tipp 3: Finde und definiere die Schmerzpunkte deiner Zielgruppe
Gute Reels brauchen ein klar umrissenes und relevantes Thema. Die Schmerzpunkte deiner Zielgruppe sind dafür ein hervorragender Ausgangspunkt. Was bewegt, was denken, fragen sich die Menschen, die du erreichen möchtest? Welche Fragen werden ohnehin an dich und deinen Account herangetragen? Was schreiben die Leute in den DM’s oder den Kommentaren?
Wenn du diese Schmerzpunkte erkannt hast, kannst du mit deinen Reels genau den Bedarf deiner Zielgruppe bedienen. Und du hast meisten auch gleich ein Thema, das klar umrissen und nicht zu weit ist. Dazu ein Beispiel: Die Frage „Wie kann ich mich bei euch für ein FSJ bewerben?“ kommt bei einigen Accounts (auch bei uns im Dachverband) immer wieder via Direktnachricht. Sie ist klar umrissen und lässt sich relativ leicht beantworten, zumindest wesentlich einfacher als eine Frage wie „Welche Jobmöglichkeiten gibt es bei der Caritas?“.
Im Anschluss gilt es, diese Schmerzpunkte in klare Punchlines zu übersetzen, die deine Zielgruppe auf Textebene oder im gesprochenen Wort in den ersten Sekunden abholen und dabei gerne Emotionen auslösen dürfen.
Ein Schmerzpunkt, den die Verbraucherzentrale SH identifiziert hat: Die Frage, ob künftig alle Bäcker mit Insektenmehl backen. Diesen Schmerzpunkt haben sie auf frische, reels-typische und humorvolle Weise klar beantwortet:
https://www.instagram.com/reel/CowpPW6sL9o/?igshid=YmMyMTA2M2Y%3D
Tipp 4: Entwickle eine Haltung zu diesen Themen und formuliere eine klare These als Antwort.
Egal ob humorvoll, ästhetisch oder informativ: Reels müssen möglichst nah an der Zielgruppe sein, diese direkt abholen, also möglichst relatable sein. Mit den richtigen Schmerzpunkten öffnest du dafür die Tür. Jetzt gilt es, zu diesen Fragen und Problemen auch etwas von dir preiszugeben.
Dabei ist eine klare Haltung nicht nur erlaubt, sondern geradezu erwünscht. Frage dich deshalb: Wie stehst du, wie steht ihr als Verband oder Einrichtung zu dieser Frage? Wie könnt ihr helfen, die Probleme zu lösen? Welche Rolle habt ihr dabei?
Wenn diese Haltung (die zum Beispiel lauten könnte „Bei uns finden alle Menschen Hilfe und Beratung, egal um welches soziale Problem es geht.“) erstmal gefunden ist, könnt ihr damit auf verschiedene Schmerzpunkte, Fragen und Punchlines eine gute und authentische Antwort formulieren. Daraus lassen sich die Thesen ableiten, die als Pointe euren Inhalt im Kern ausmachen.
Die Haltung der Polizei ist schnell klar. Das LKA Niedersachsen macht vor, wie aus dieser Haltung heraus starke Antworten und Tipps zu einem aktuellen Problem gegeben werden.
https://www.instagram.com/reel/CoHmFYIPmuQ/?igshid=YmMyMTA2M2Y%3D
Tipp 5: Definiere, welche Interaktionsmöglichkeiten du nutzen möchtest
Wenn nach diesen Schritten sowohl dein Format als auch der Inhalt deiner Reels steht und du einige griffige Punchlines formuliert hast, fehlt eigentlich nur noch ein Detail: Wie sollen die User mit deinem Content interagieren? Wie kannst du selbst Nutzer:innen auf deinen Content aufmerksam machen? Welche Möglichkeiten der Interaktion möchtest du selbst nutzen oder deiner Community anbieten?
Dafür gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die sich hier gar nicht umfassend aufzählen lassen: Durch besonders emotionale Inhalte und starke, vielleicht Provokative Punchlines schaffst du es, dass mehr Menschen dein Reel teilen oder kommentieren. Durch Co-Autor:innen-Posts mit anderen Kanälen kannst du andere Communitys auf deinen Content aufmerksam machen. Wenn du selbst mit deinem Account unter anderen Reels in die Kommentarspalten einsteigst, kann es ebenfalls gelingen, mehr Menschen für deinen Account zu interessieren. Insgesamt ist dabei auch ein gutes Community-Management und viel Interaktion mit den Menschen, die dir bereits folgen oder kommentieren, wichtig.
Welche dieser oder anderer Möglichkeiten du tatsächlich einsetzt, bleibt deine Entscheidung. Besinne dich bei der Auswahl für deine Strategie gerne einfach auf das Ziel zurück, das du am Anfang gesetzt hast. Und je nach dem, wie du deine Zuschauer:innen dann mit einbeziehen möchtest, kannst du entsprechende Call-To-Actions formulieren, um genau das zu erreichen.
Ich habe mir eben mal Reel von Bling Ki erklären lassen. Auf die Frage von der KI, ob ich schon einmal ein Reel gemacht oder gesehen hätte, habe ich geantwortet: Nein, ich habe noch nie ein Reel gemacht oder gesehen. Hier die Antwort von der Bing KI
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Das ist kein Problem. Reels sind eine relativ neue Funktion auf Instagram, die du vielleicht noch nicht entdeckt hast. Wenn du dir Reels ansehen möchtest, kannst du einfach auf das Lupensymbol in der unteren Leiste von Instagram tippen und dann auf den Reels-Tab oben klicken. Dort findest du eine Auswahl an Reels zu verschiedenen Themen und Trends. Du kannst auch nach bestimmten Hashtags oder Sounds suchen, um Reels zu finden, die dich interessieren. Wenn du ein Reel magst, kannst du es liken, kommentieren oder teilen. Wenn du ein Reel erstellen möchtest, kannst du auf das Plus-Symbol in der oberen rechten Ecke tippen und dann auf Reel wählen. Dort kannst du dein Video aufnehmen oder hochladen und mit Musik und Effekten versehen. Du kannst auch einen Text oder einen Sticker hinzufügen, um dein Reel noch kreativer zu gestalten. Wenn du fertig bist, kannst du dein Reel mit einer passenden Beschreibung und Hashtags veröffentlichen. Möchtest du es mal ausprobieren?
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mmh… wo kann man Reels von Ihnen sehen?
Hey, einige Beispiele für Reels haben wir im Blog-Beitrag bereits verlinkt. Die Reels von Caritas Deutschland findest du in unserem Instagram-Account @caritas.deutschland, wenn du auf den Reels-Reiter (kleines Tab-Symbol mit einem Pfeil drin oben in der Mitte) klickst. Oder einfach direkt hier: https://www.instagram.com/caritas.deutschland/reels/